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Inhaltsverzeichnis!
[EMMA!? ]:
Die Emanzipation – ein Irrtum!:
Warum die Angleichung der Geschlechter
unsere Gesellschaft restlos ruinieren wird
[Taschenbuch]
Peter Mersch beantwortet diese Frage mit einem klaren “Ja”. Dabei richtet er sich ausdrücklich nicht gegen die Gleichberechtigung der Geschlechter an sich, sondern gegen die in unserer Gesellschaft zur Norm erhobene Vorstellung, Frauen und Männer sollten im Regelfall beide einem Beruf nachgehen und sich eventuelle Familienarbeiten paritätisch teilen. Staat und Unternehmen sollten gleichzeitig für eine optimale Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgen.
Eine weitestgehende Angleichung der Geschlechter führt in menschlichen Gesellschaften dagegen selbst bei optimaler Vereinbarkeit von Familie und Beruf dazu, dass die Opportunitätskosten für Kinder sowohl bei Frauen als auch Männern umso höher sind, je qualifizierter und beruflich engagierter die Eltern sind. Das daraus resultierende Nachwuchsverhalten dürfte den betroffenen Bevölkerungen sukzessive alle ihre Kompetenzen rauben. Oder anders gesagt: Solche Gesellschaften verarmen und verdummen – und zwar aus biologischen Gründen.
Die ersten Auswirkungen davon sind längst spürbar: “Neue Armut”, Langzeitarbeitslosigkeit, die Herausbildung einer “Unterschicht”, fallende durchschnittliche IQ-Werte und schlechte PISA-Resultate dürften in erster Linie das Ergebnis einer falsch umgesetzten weiblichen Emanzipation sein.
Der Autor zeigt auf, was geändert werden muss.
Klappentext
Im Mai 2006 warf Eva Herman in einem vielbeachteten Essay “Die Emanzipation – ein Irrtum?” die Frage auf, ob an der bevorstehenden Vergreisung unserer Gesellschaft nicht auch die Emanzipation der Frauen eine Mitschuld tragen könne.
Peter Mersch beantwortet diese Frage mit einem klaren “Ja”. Dabei richtet er sich ausdrücklich nicht gegen die Gleichberechtigung der Geschlechter an sich, sondern gegen die in unserer Gesellschaft zur Norm erhobene Vorstellung, Frauen und Männer sollten im Regelfall beide einem Beruf nachgehen und sich eventuelle Familienarbeiten paritätisch teilen. Staat und Unternehmen sollten gleichzeitig für eine optimale Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgen.
Ein Vorteil der in der Natur dominierenden geschlechtlichen Fortpflanzung mit ihrer typischerweise sehr ungleichen Verteilung des elterlichen Aufwands ist, dass dabei die Opportunitätskosten für weiteren Nachwuchs bei beiden Geschlechtern sehr niedrig gehalten werden können. Ferner werden auf diese Weise Erfolgsmerkmale besonders effizient an die nächste Generation weitergegeben.
Eine weitestgehende Angleichung der Geschlechter führt in menschlichen Gesellschaften dagegen selbst bei optimaler Vereinbarkeit von Familie und Beruf dazu, dass die Opportunitätskosten für Kinder sowohl bei Frauen als auch Männern umso höher sind, je qualifizierter und beruflich engagierter die Eltern sind. Das daraus resultierende Nachwuchsverhalten dürfte den betroffenen Bevölkerungen sukzessive alle ihre Kompetenzen rauben. Oder anders gesagt: Solche Gesellschaften verarmen und verdummen – und zwar aus biologischen Gründen.
Die ersten Auswirkungen davon sind längst spürbar: “Neue Armut”, Langzeitarbeitslosigkeit, die Herausbildung einer “Unterschicht”, fallende durchschnittliche IQ-Werte und schlechte PISA-Resultate dürften in erster Linie das Ergebnis einer falsch umgesetzten weiblichen Emanzipation sein.
Der Autor zeigt auf, was geändert werden muss.
LeserMeinungen:
Irritierender Titel, grandioser Inhalt, 2. Oktober 2007
Von Gebhards (Stuttgart)
Rezension bezieht sich auf: Die Emanzipation – ein Irrtum!: Warum die Angleichung der Geschlechter unsere Gesellschaft restlos ruinieren wird (Taschenbuch)Das Buch hat leider einen etwas irritierenden Titel. Denn Merschs Kernaussage ist eine ganz andere: Bei der weiblichen Emanzipation handelt es sich um Individualisierungsprozesse. War vorher die Rolle der Frauen mit Mutter und Hausfrau gesellschaftlich vorgegeben, so können Frauen heute das machen, was sie machen möchten.
Individualisierungsprozesse auf Seiten der Männer sind aber schon 300 Jahre vorher abgelaufen. Es gehörte zur Aufgabe eines jeden gesunden Mannes, für Schutz zu sorgen. Ein Mann, der sich einer solchen Aufgabe verweigerte, galt vor noch nicht allzu langer Zeit als Memme, als Weib eben. Mit Beginn der Industrialisierung gingen die Männer in Fabriken arbeiten und konnten ihre Schutzrolle nicht mehr erfüllen. Doch die Gesellschaft hat nicht mit der Forderung nach einer Verbesserung der Vereinbarkeit von Schutzleistung und Beruf reagiert, sondern mit Institutionalisierung, d. h. mit der Schaffung der Polizei. Nun konnten also Männer, die sich nur für Schutz interessierten, damit Geld verdienen. Heute gilt das sogar für Frauen.
Mersch behauptet: Solange Frauen nicht in gleicher Weise mit dem Aufziehen ihrer eigenen Kinder im Rahmen eines Berufes Geld verdienen können, sind sie nicht vollständig emanzipiert. Die Emanzipation der Frauen ist dann noch nicht abgeschlossen. Der ewige Streit zwischen Raben- und Supermütter rühre nämlich daher: Man habe vergessen, familienorientierte Frauen an den Errungenschaften der Emanzipation der Frauen teilhaben zu lassen.
Doch halt: Mersch fordert nicht, jeder Frau für das Aufziehen ihrer Kinder ein Gehalt zu geben, das sieht er als Irrweg an. Er beschreibt genau die Bedingungen, unter denen eine Tätigkeit ein Beruf ist und deshalb auch gehaltsmäßig vergütet werden kann.
Geradezu fatal ist aber ein anderes von ihm im Detail beleuchtetes Problem: Menschliche Gesellschaften können nicht existieren, wenn beide Geschlechter die gleichen Lebensentwürfe haben. Das liegt an einer Eigenart der menschlichen Arbeit, wie er erklärt: Ein besonders effizientes Eichhörnchen könnte pro Tag mehr Nahrung sammeln und dann auch mehr Nachwuchs durchbekommen. Ein besonders kompetenter Mensch muss aber normalerweise mehr arbeiten, weil er die verantwortungsvolleren Jobs bekommt. Die erreichte berufliche Position ist also evolutionsbiologisch gesprochen eher so etwas wie ein Handicap, ein Fitnessindikator wie die Geweihe bei den Hirschen. Er zeigt: Wenn wir Menschen die Lebensentwürfe beider Geschlechter immer weiter angleichen, wird sich das menschliche Gehirn wieder zurückentwickeln. Dass dieser Prozess längst begonnen hat, kann er gleichfalls nachweisen: Der mittlere IQ fällt in allen westlichen Industrienationen.
Mersch ist also nicht gegen die weibliche Emanzipation. Er behauptet aber, sie sei bislang nicht korrekt und vor allem nicht vollständig durchgeführt worden. Nun gehe es darum, auch die familienorientierten Frauen zu emanzipieren.
Emanzipation zu Ende gedacht!, 29. Juni 2007
Von Volkmar Weiss
Der Titel des Buches ist leider irreführend. Man erwartet den Text eines Erzkonservativen, der sich gegen die Entwicklung stemmt. Stattdessen besticht der Verfasser durch seine Modernität. Ihm geht es nicht darum, die Emanzipation aufzuhalten, sondern aus der gegebenen Entwicklung die richtigen Schlußfolgerungen zu ziehen.
Der neue Titel ist eine Art Kurzfassung von Hurra, wir werden Unterschicht” vom selben Verfasser und ist erneut klar, anschaulich und verständlich geschrieben.
Ein Gesichtspunkt entgeht dem Verfasser aber bisher völlig: Bei der Evolution der Gesellschaft kommt es nicht nur auf die endgültigen Kinderzahlen pro Frauengeneration an, sondern auch auf das Alter der Mütter, in denen die Kinder geboren werden, also den Generationenabstand. In der DDR hatte man dafür zwischen 1970 und 1989 eine in der Welt einzigartige Lösung gefunden: Studentinnen mit Kindern wurden bereits während des Studiums in großzügiger und vielfältiger Weise unterstützt. Das hatte zur Folge, daß in einem Alter der Mutter von etwa 30 Jahren zwei oder drei Kinder so selbständig waren, daß sie der Berufstätigkeit ihrer Mütter nicht mehr entscheidend im Wege standen, noch dazu von den Männern erwartet wurde, für ihre Familie nicht nur Geld zu verdienen. 1990 brach dieses Modell zusammen. Die Studentinnen paßten sich an die Verhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland an und stellten schlagartig das Kinderkriegen ein.
Der Verfasser kommt zu dem Schluß, daß eine Gesellschaft, in der gebildete Frauen nur sehr wenige Kinder in die Welt setzen und großziehen, sich von innen heraus allmählich selbst zersetzt. Als Ausweg empfiehlt er – wie schon in seinem Erstling zum Thema Die Familienmanagerin” – einen Teil der gebildeten Frauen für die Aufzucht einer kopfstarken Kinderschar als Vollzeitbeschäftigung zu entlohnen. So richtig die Einsichten des Verfassers auch sein mögen, haben sie eine Chance, in unserer Gesellschaft wahrgenommen und gar umgesetzt zu werden? Da die meisten Mitmenschen der Auffassung sind, daß es völlig gleich sei, wo und von wem die Kinder geboren sind, weil es nur darauf ankäme, allen später die bestmöglichen Bildungsmöglichkeiten zu bieten, dann brauchten einem unterschiedliche Kinderzahlen der Sozialschichten ja nicht zu beunruhigen. Oder doch?
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