Wasserstoff:
Klärschlamm und Biogas!
Melbourne —Aus Klärschlamm und Biogas gewinnen Forscher der RMIT University Wasserstoff, der sich zur Stromerzeugung nutzen lässt. Die für diesen Prozess nötigen Hilfsmittel sind bereits allesamt in den Kläranlagen vorhanden. In einem speziellen Reaktor wandelt man den Klärschlamm zunächst in Biokohle um. Dieser streng optimierte Reaktor hält den Energieverbrauch niedrig.. Die Kohle kann zur Düngung von Ackerböden genutzt werden. Gleichzeitig wird der Kohlenstoff für längere Zeit aus der Atmosphäre entfernt.
Biokohle auch für Katalysatoren!
Da die Biokohle auch Spuren von Schwermetallen enthält, die die Bodenqualität nicht beeinträchtigen, ist diese Kohle auch als Katalysator für den zweiten Prozess geeignet – die Abtrennung von Wasserstoff aus dem Biogas. Dieses entsteht, wenn die Klärschlammreste vergoren werden.
Biogas besteht aus Wasserstoff, Methan, CO2 und CO1. Die Biokohle trennt Wasserstoff und Kohlenstoff kostengünstig und effektiv – der Sauerstoff entweicht in die Atmosphäre. Der Wasserversorger und Kläranlagenbetreiber South East Water will den Reaktor in einer seiner Wasseraufbereitungsanlagen testen.
“Diese innovative Technik ist ein wichtiger Teil unseres Engagements für eine Reduzierung der Emissionen und den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft im Bereich Abwasser”,
sagt David Bergmann, von South East Water. Und sein Kollege Shah weiter:
“Unsere alternative Technologie ist ein effizienter Ansatz für die umweltverträgliche Wasserstoffproduktion.”
Kein trocknen und verbrennen mehr!
Bisher lässt sich nur ein Teil des Klärschlamms verwenden, beispielsweise als Dünger. Sind die Verunreinigungen zu stark, kann er nicht auf Feldern verwendet werden. Dann wird er eben getrocknet und verbrannt. South East Water will dies nicht länger mitmachen. So ist auch die Abwasserbranche ständig auf der Suche nach neuen Wegen, um Klärschlamm auf umweltverträgliche und verantwortungsvolle Weise in Energie und andere hochwertige Produkte umzuwandeln.