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REVOLUTIONÄR:
Die Kultur der Reparatur!
DoC GermaniCus sagt:
(o1/o9/o14)
Sei DU die Veränderung,die Du Dir erhoffst!
Wer mit dem System nicht einverstanden ist, sollte es nicht unnötig unterstützen und stärken, sondern statt dessen lieber hier und da ein paar Nadelstiche ins über prall aufgeblasene Schlauchboot “System” setzen..! 🙂
Mit Gebrauchtwaren (“Second Hand”), Tauschhandel, Wiederverwendung und Umnutzung eigentlich ausgedienter Produkte und vor allem durch “Nutzungsverlängerung” durch deren Reparatur können wir nicht nur dem System ein wenig den Wind aus den Segeln nehmen, sondern auch bares Geld sparen. Wer nicht ständig dem neuesten Konsum-Schrott hinterher jagt spart eben auch Geld und Zeit für die sinnvollen Dinge des Lebens. Der Globalisierung und dem Finanzminister eins auswischen!
So wird Selbermachen (“Do it Yourself”) und reparieren nicht nur zu einer Art Lebensphilosophie, sondern zu einem Politischen Akt.
Die Kultur der Reparatur
von l
“Manch einer kennt sie vielleicht noch: uralte Haushaltsgeräte oder Werkzeuge, die noch aus Opas und Omas Zeit stammen. Unzählige Male repariert, ausgebessert und weiter benutzt, scheinbar unzerstörbar und extrem leistungsfähig: “das gute Messer” mit selbst gezimmertem Holzgriff – keines ist besser zum Braten schneiden, der “beste Entsafter” mit selbst gebautem Klemmverschluss, der alles knochentrocken entsaftet, und natürlich Opas Standbohrmaschine von Siemens, die inzwischen mit dem zigsten Keilriemen noch immer durch alles durch kommt.
Was noch für Opa und Oma ganz normal war, ist heute dank Plastik und billig fast in Vergessenheit geraten: eigenhändig zu reparieren, Dinge zu verbessern, anzupassen und zum eigenen, persönlichen Gebrauchsgegenstand zu machen. Da kommt Wolfgang M. Heckl, der Generaldirektor des Deutschen Museums mit seinem kleinen und feinen Buch-Plädoyer Die Kultur der Reparatur genau richtig: charmant und überzeugend ohne zu belehren putzt er das durch die Wegwerfgesellschaft blind gewordene Konsumentenfenster und ermöglicht uns wieder einen Blick darauf, was es als Konsument und Besitzer von Dingen heißt, selbständig und mit Befriedigung zu reparieren.
Nein, hier geht es nicht um Geiz ist geil. Auch nicht um tiefer gelegte Rennwagen oder übertaktete Hochleistungsrechner. Es geht um den Alltag der Dinge, ihre Wertschätzung, Handwerk, Ideen, Konsumentenautonomie und um Umwelt und die Schonung natürlicher Ressourcen. Und um Spaß. Denn mit anderen zusammen zu basteln und auch knifflige Aufgaben zu lösen ist: Spaß!
Heckl erzählt dabei sowohl seine Geschichte, wie er zum Reparateur wurde als auch die Geschichte der Natur und einer neuen Bewegung des Reparierens und des Tauschens, liefert Erfolgsstories, Beispiele und Zahlen, die Augen öffnen und motivieren.
Dabei steht ihm Chris Anderson mit Makers: Das Internet der Dinge: die nächste industrielle Revolution sehr nahe, den wer selbst produziert, repariert leichter, weil Produkt und Ersatzteile aus einer Hand kommen.
Am Ende steht bei Heckls Die Kultur der Reparatur neben Kontaktadressen von Treffs und Werkstätten auch ein Schlusswort mit seiner Vision für das Jahr 2040, die in Ansätzen wie Science Fiction von Kim Stanley Robinson klingt: Mit einer gerade noch rechtzeitig etablierten Kombination aus HighTec der Bio-, Nano- und Kommunikationstechnologie und der Einsicht der Menschen, das Wachstum nicht die Lösung ist, befinden wir uns in einem zunehmenden Gleichgewicht zwischen Ressourcen, Produktion und Bedürfnissen. Inklusive der Fähigkeit zur Reparatur. Paradies, wir kommen!”
— Wolfgang Treß/textico.de
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